Paradontitis

Paradontitis erkennen, vorbeugen und behandeln

Ist es bereits zu einer Entzündung des Zahnhalteapparates und zum Knochenabbau gekommen, so reicht die professionelle Zahnreinigung als alleinige Maßnahme zur Therapie nicht mehr aus.

Im Rahmen einer Parodontitisbehandlung müssen daher in Lokalanästhesie die in tiefen Zahnfleisch- und Knochentaschen sitzenden bakteriellen Beläge mechanisch entfernt und die Wurzeloberflächen geglättet werden, um dem Fortschreiten der Erkrankung Einhalt zu gebieten. In einzelnen Fällen empfiehlt sich nach mikrobiologischer Testung die adjuvante Gabe von Antibiotika, um gezielt besonders aggressive Krankheitskeime zu beseitigen.

Gesunder Zahn
Zahnfleischentzündung
Paradontitis

Regelmäßige Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen sind unbedingt angeraten, um eine Wiederbesiedelung des Zahnhalteapparates mit Keimen zu verhindern und die Mundgesundheit langfristig stabil zu halten!

Wie erkennt man eine Parodontitis?

Vorsicht geboten ist bei Zahnfleischbluten, es könnte eine Parodontitis dahinterstecken. Ein Besuch beim Zahnarzt ist dann sinnvoll. Dieser kann mit einer einfachen Routineuntersuchung Zeichen einer Parodontitis erkennen. Mit einer Messsonde wird ermittelt, wie tief der Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch ist. Bei bis zu 3,5 Millimetern handele es sich meist nur um eine Zahnfleischentzündung- die Vorstufe der Krankheit. Dann hilft häufig schon eine gründliche Zahnpflege. Ab vier Millimetern geht der Arzt hingegen von einer Parodontitis aus.

Woher kommt die Entzündung?

„Diese Entzündung wird hervorgerufen durch Bakterien, die man immer hat. Das Resultat ist ein Knochenabbau mit Verlust des Zahns“. Das ist aber nicht alles: „Die Entzündung hat auch systemische Auswirkungen. Das ganze Immunsystem des Patienten leidet darunter, dass ununterbrochen im Mund Entzündungen ablaufen.“

Warum tritt Parodontitis heute öfter auf?

Die mittlere und schwere Parodontitis tritt heute häufiger auf, weil die Menschen länger ihre eigenen Zähne haben. Und wir sind in der Vorbeugung und in der Bekämpfung dieser Krankheit leider nicht so erfolgreich, wie wir gerne wären.

Wie entwickelt sich diese Entzündung?

Um den Zahn oder das Implantat legt sich ein Biofilm aus Bakterien. Wenn sich diese Bakterien zu stark vermehren, geben sie beim Zerfall Giftstoffe an das Gewebe ab. Zuerst entsteht die Entzündung am Zahnfleisch. Die ist heilbar. Geht die Entzündung weiter und wächst an der Zahnwurzel in die Tiefe, beginnt das Immunsystem den Knochen abzubauen, um sich so gegen den Angriff der Bakterien zu schützen. Das kann auch Implantate betreffen.

Diabetiker besonders von Parodontitis betroffen

Diabetiker müssen Zähne und Zahnfleisch besonders gut pflegen und regelmäßig vom Zahnarzt untersuchen lassen. Denn sie haben ein dreimal so hohes Risiko wie Nicht-Diabetiker, an einer Parodontitis zu erkranken – die im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führt. Umgekehrt beeinflusst eine unbehandelte Parodontitis den Diabetes- in negativer Hinsicht: Die Entzündungen im Mundraum verstärken die Insulinresistenz im Körper und verschlechtern so die Blutzuckerwerte.